Nahrungsmittel | Analyse von Speiseöl | Messung der Jodzahl
Speisefette und -öle zählen zu den wichtigsten Inhaltsstoffen von zahlreichen industriell hergestellten Lebensmitteln
Speiseöle werden in zahlreichen unserer alltäglichen Lebensmittel verarbeitet. Sie erfüllen, je nach Charakterisierung, unterschiedliche Funktionen und können ganz direkt die Qualität und Eigenschaften des Endproduktes, dessen Bestandteil sie sind, beeinflussen.
So auch im Fall von einigen Schokoladensorten und Lebensmittel mit Schokoladengeschmack, bei denen die Zusammensetzung des zugesetzten Speisefettes einen maßgeblichen Einfluss auf Struktur, Cremigkeit, Viskosität, Textur und Haltbarkeit des Endproduktes hat. Gerade bei solchen Genussmitteln werden bereits sehr geringe geschmackliche Veränderungen vom Konsumenten wahrgenommen. Um eine gleichbleibend hohe Qualität und hohe Reproduzierbarkeit des Endproduktes sicherzustellen, ist es daher unumgänglich, kritische Qualitätsparameter während des Herstellungsprozesses kontinuierlich zu überwachen.
Da die Zusammensetzung des Speiseöls oder -fettes einen Einfluss auf verschiedene Eigenschaften des Endproduktes hat, ist es wichtig, dieses direkt im Prozess vor der Zufuhr zur Kakaomasse sehr präzise zu bestimmen, um bereits geringe Abweichungen zu erkennen und schnell eingreifen zu können.
Manuelle Laboranalysen sind zeitaufwendig und mit hohen Kosten verbunden
Konventionelle Probennahme und Analyse im Labor erfordern die Bearbeitung der Probe, und dafür geschultes Personal. Die Messergebnisse sind außerdem nicht sofort verfügbar. Während der Messung im Labor läuft der Prozess weiter, so dass Abweichungen nicht sofort erkannt werden und es im schlimmsten Fall zu Ausschuss kommen kann.
Herstellungsprozesse in der Lebensmittelindustrie unterliegen strengen Hygienestandards
Eine besondere Herausforderung bei der Herstellung von Lebensmitteln sind außerdem die hohen Anforderungen an die hygienischen Eigenschaften des Anlagen-Equipment. Die Messinstrumente müssen so hergestellt und beschaffen sein, dass Verunreinigungen und Kreuzkontaminationen ausgeschlossen sind. Die zum Einsatz kommende Messtechnik darf den Prozess nicht beeinflussen.
Bei der Herstellung von Schokolade bzw. Lebensmitteln mit Schokoladengeschmack kann Speiseöl bis zu einem bestimmten Prozentsatz anstelle von Kakaobutter verwendet werden.
Wesentliche Qualitätsparameter wie eine harte oder weiche Struktur hängen von der Zusammensetzung des verwendeten Speisefettes ab. Zur Qualitätssicherung ist vor allem die unmittelbare Messung der Jodzahl des verarbeiteten Speiseöls sehr wichtig.
Jodzahl und Fettsäureprofil sind charakteristisch für ein spezifisches Öl
Die Jodzahl ist eine Maßeinheit, die in der Lebensmittelchemie verwendet wird, um den Gehalt an ungesättigten Fettsäuren in einer Substanz zu bestimmen. Genauer gesagt gibt sie an, wie viele Gramm Jod von 100 Gramm einer Substanz absorbiert werden können. Sie wird häufig zur Charakterisierung von pflanzlichen und tierischen Fetten und Ölen verwendet. Je höher die Jodzahl ist, desto mehr ungesättigte Fettsäuren enthält die Substanz. Daher kann die Jodzahl als Indikator für die Oxidationsstabilität von Fetten und Ölen dienen. Aus einer niedrigen Jodzahl lässt sich schließen, dass das Öl hauptsächlich gesättigte Fettsäuren enthält.
Die Fettsäuren sind ausschlaggebend für die Textur der Schokolade. Eine hohe Sättigung der Fettsäuren im Öl bedeutet, dass die Schokolade bei Raumtemperatur hart wird.
Kakaomasse, die Speiseöl mit einer hohen Jodzahl und damit wenig gesättigten Fettsäuren enthält, bleibt dagegen cremig und findet zum Beispiel Anwendung in der Verarbeitung zu kakaohaltigen Brotaufstrichen.
Eine genaue Beschreibung der Umsetzung dieser Anwendung unter Einsatz von Online Messtechnik können Sie in unserem ausführlichen Applikationsbericht nachlesen, den Sie weiter oben auf der Seite in der Infospalte herunterladen können.